PERFEKTE ARBEITSTEILUNG. Die eine kümmert sich um die Pharmazie, die andere ums Backoffice: Gemeinsam bringen die approbierte Apothekerin Penka Kazakova und PKA Nicola Flunt die erst im Vorjahr übernommene Magnolien Apotheke in Wien-Leopoldstadt zum Erblühen.
Text: Harald Sager | Fotos: Stefan Diesner
Penka Kazakova stammt ursprünglich aus Bulgarien, hat in Kiel studiert, ist mit einem Vorarlberger verheiratet und hat im Vorjahr eine Apotheke eröffnet – und zwar in Wien. Schon nach dem Studium arbeitete sie neun Jahre lang in einer Wiener Apotheke. Danach beschloss sie weiterzuziehen und dachte zunächst gar nicht daran, sich selbstständig zu machen. Als Vertretung lernte sie etliche Apotheken von innen kennen – eine „durchaus interessante Erfahrung“, wie sie sagt: „Man glaubt gar nicht, wie stark sich die einzelnen Betriebe von der Atmosphäre, der Personalführung und den Arbeitsabläufen her unterscheiden!“ Bei einer dieser Vertretungen traf sie auch auf die PKA Nicola Flunt und war von ihrer Art zu arbeiten schlichtweg begeistert: „Niki war für das Bestellwesen verantwortlich, sie hatte genau im Blick, welche Artikel wann und in welcher Menge gebraucht wurden. Ich erkannte, dass diese Feinabstimmungen ein ganz wesentlicher Aspekt sind, damit eine Apotheke gut funktioniert“, erzählt Penka Kazakova.
Das Beste aus zwei Welten
Denn die Apothekerin liebte zwar die pharmazeutische Seite ihres Berufs, aber Bestell- und Rechnungswesen, Elektronik und Co. – kurz: das Backoffice – waren nicht ihre Welt. Die beiden Frauen freundeten sich an, und irgendwann fragte Nicola Flunt die Pharmazeutin, ob sie sich nicht selbstständig machen wolle. Kazakovas Antwort: „Nein, die kaufmännischen Aspekte sind mir zu viel. Außer du machst mit!“ Als die PKA spontan zusagte, ging der Plan zügig in die Realisierungsphase. Die beiden Freundinnen schauten sich etliche Objekte an und stießen irgendwann auf die damalige Schwan Apotheke in Wien Leopoldstadt. Für beide war klar: „Aus der können wir eine richtig schöne Grätzel-Apotheke machen!“
Zu diesem Zeitpunkt war die an einer Ecke des Volkertmarkts gelegene Schwan Apotheke allerdings noch ein in die Jahre gekommenes Geschäftslokal. Nach der Übernahme im April 2024 ließ Penka Kazakova die Apotheke von Grund auf renovieren. Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von ihrer Schwester, der Innenarchitektin Theodora Georgiev. Diese krempelte die Räumlichkeiten um und schuf eine helle, freundliche Offizin. Der Name wurde auf „Magnolien Apotheke“ geändert, und der bulgarische Graffitikünstler Nasimo erhielt den Auftrag, die Fassade entsprechend zu verzieren. Warum die Magnolie? „Die Magnolie ist ein warmer, farbenfroher Baum, dessen Blüte den Frühling einläutet“, erläutert Nicola Flunt.
Gemeinsam sind sie stark
Im November 2024 waren die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Seither können sich Penka Kazakova und Nicola Flunt ungestört auf das konzentrieren, was sie am liebsten machen und am besten können: Pharmazeutin sein und die Kundschaft betreuen die eine, das Backoffice leiten die andere. Die technische Ausstattung auf dem letzten Stand zu halten ist beiden wichtig: Der 10.000 Packungen fassende Gollmann-Automat erleichtert den Arbeitsalltag, auch die Auspreisungen auf den Regalen funktionieren automatisch, und mit dem Topitec Salbenmischer werden die saisonalen Präparate im Voraus produziert. Ein großes Anliegen ist dem Power-Duo auch die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen. Die Kosten dafür übernimmt das Unternehmen. Nicola Flunt ist bereits mit gutem Beispiel vorangegangen, als sie den zweijährigen WIFI-Diplomlehrgang zur Apotheken-Wirtschaftsassistenz absolvierte. Eine weitere Kollegin besucht gerade den gleichen Lehrgang.

Magnolien Apotheke
Lessinggasse 23, 1020 Wien
• Beschäftigte: 9
• Gesamtfläche: 170 m²
• Leitung: Penka Kazakova (approbierte Apothekerin)
• Leistungen von Herba Chemosan: Herba Digital, AIT2, Herba Point
www.magnolien-apotheke.at