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Menschliche und tierische Kundschaft willkommen

Neuübernahme. Frischer Wind in der Stadtapotheke Gleisdorf in der Steiermark. Neo-Chefin Mag. pharm. Elisabeth Zirm-Maygraber lockt Kunden mit Kaffeeduft – und der Rückkehr zum normalen Speiseplan.

Nichts ging mehr bei ihr. Keine Milchprodukte, kein Obst, nichts mit Histaminen. Eine 32-Jährige Gleisdorferin litt seit ihrem zehnten Lebensjahr an zahlreichen Lebensmittelunverträglichkeiten, hatte schon alle Möglichkeiten der konventionellen Medizin ausprobiert – vergeblich. „Die Frau hat gar nichts mehr essen können, ohne dass sie unter Blähungen, Völlegefühl oder Verstopfung litt. Erst wir in der Apotheke konnten ihr helfen, mittlerweile lebt sie wieder mit einem ganz normalen Speiseplan“, sagt Elisabeth Zirm-Maygraber. Vor vier Monaten hat die in Tirol aufgewachsene Steirerin die Stadtapotheke Gleisdorf übernommen. Mit ihr zog das neue Angebot der Unverträglichkeitstests ein, mit dem Zirm-Maygraber schon „viele gute Erfahrungen gemacht hat“. Entgiftung, Darmreinigung und Ernährungsumstellung betreut die Pharmazeutin gleich mit, nicht nur im Fall der 32-Jährigen mit Erfolg: „Sie war überglücklich, als sie zum ersten Mal seit Jahren wieder essen gehen konnte, ohne Krämpfe befürchten zu müssen.“

Hustensaft für Pferde

Auf ihrem Hof hält Mag. pharm. Elisabeth Zirm-Maygraber auch Pferde. In ihrer Apotheke werden Tierfreunde fündig.Zirm-Maygraber liegen nicht nur die menschlichen Kunden am Herzen, sondern auch die tierischen – oder „pferdischen“, wie sie es nennt. Tatsächlich ist die Stadtapotheke seit der Neuübernahme zum Hotspot für Pferdesportler geworden. Reiter wie Pferde schätzen Zirm-Maygrabers hausgemachte Hustensäfte, die rasch wirken und keinen Konflikt mit den Dopingregeln darstellen. Juckreizstillende Öle, Salben und Pasten befinden sich ebenso im veterinären Bereich der Apotheke. Bevor Zirm-Maygraber nach Gleisdorf kam, arbeitete sie selbstständig mit den Tinkturen und Ölen der Traditionellen Europäischen Medizin für Mensch und Tier, auch diese Expertise bereichert seit Kurzem das Angebot in der Stadtapotheke.

Am Aussehen und der Atmosphäre der Apotheke musste Zirm-Maygraber nichts ändern, als sie das Ruder übernahm: „Der Geschäftsraum wurde erst vor wenigen Jahren umgebaut und ist hell und superschön. Da gibt es nichts zu bemäkeln. Apotheken haben oft das Problem, überladen zu sein, das ist bei uns nicht der Fall. Der Architekt hat bei der Umgestaltung sogar ein optisches Leitsystem im Boden eingebracht, das Kunden zielstrebig in die richtige Richtung führt. Das funktioniert einwandfrei.“ Ab dem Frühjahr werden nicht nur optische, sondern auch olfaktorische Reize zur Kundengewinnung eingesetzt. Dann nämlich wird Zirm-Maygraber Coffee und Tea to go anbieten, ein bislang unbekanntes Geruchserlebnis im Mayrs, der Drogerie in der Stadtapotheke.

Zusammenhalt

Einige Neuerungen also für die Stammkundschaft, die über Jahrzehnte in Gleisdorf aufgebaut wurde. Zirm-Maygraber übernahm das Unternehmen von der Gleisdorfer Familie Mayr, mit der sie sich auf Anhieb bestens verstanden hat. Sie selbst kommt aus einer Familie, in der Selbstständigkeit nichts Unbekanntes ist – es finden sich zwei Juristen und zwei Mediziner darin. „Die Selbstständigkeit liegt mir grundsätzlich mehr als das Angestelltendasein, aber mir ist auch wichtig, dass meine Mitarbeiter zufrieden sind. Das spüren die Kunden auch“, sagt Zirm-Maygraber, die mit ihren Angestellten ausnahmslos per Du ist. Darauf baut der Zusammenhalt in ihrem zehnköpfigen Team auf, in dem sich laut Chefin alle auf Augenhöhe begegnen können. 

Früher betrieb Familie Mayr die Apotheke im Herzen von Gleisdorf. Seit Kurzem ist sie unter neuer Führung

Hell und einladen: Der Verkaufsraum wurde vor wenigen Jahren renoviert

Zirm-Maygraber pflegt aber nicht nur die Beziehungen zu ihren Mitarbeitern, sondern auch mit der breiteren Öffentlichkeit. Regelmäßig schreibt sie für die lokale „Kulmrundschau“, wo sie in einer fixen Kolumne Gesundheitsthemen aufgreift. Ihr persönliches Steckenpferd, die Naturheilkunde, nimmt dabei großen Raum ein. Eine weitere Publikation, das „Gesundbleiben“, ist ein monatliches Kundenmagazin einer Apothekengruppe mit sieben Partnern, das personalisiert für die jeweiligen Apotheken in Umlauf gebracht wird. Zirm-Maygraber lässt ihre Ausgabe auf Recyclingpapier drucken und legt immer wieder auch kleine Probepackungen bei – „damit die Kunden etwas davon haben“, sagt die marketingaffine Unternehmerin.

Ein wichtiger Aspekt ihres Marketingkonzepts liegt im Webshop, in dem neben rezeptfreien Medikamenten auch zunehmend Drogerieartikel aus der Region ihren Platz finden sollen. Das Eigenmarken-Sortiment an Probiotika, Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln wird zwar in Deutschland produziert, aber das sei „immer noch besser, als wenn es von Konzernen von Übersee kommt, die leider nicht viel Wert auf gewisse Dinge legen“, sagt Zirm-Maygraber, die sehr auf Nachhaltigkeit bedacht ist. Und auf ein großes Lagersortiment, das sicherstellt, dass Kunden möglichst selten auf Bestellungen warten müssen. Wichtigster Helfer in diesem Unterfangen: der Lager-Roboter von Apostore, den das Stadtapotheken-Team liebevoll „Robert“ getauft hat.

Stadtapotheke Gleisdorf
Mag. Elisabeth Zirm-Maygraber e.U.
Florianiplatz 8
8200 Gleisdorf
Telefon +43 (3112) 2469 – 0
www.apotheke-mayr.com

© Text: Josef Puschitz, Fotos: Matthias Dorninger